Recruiting muss neu gedacht werden
- Kasra Rahmani
- 23. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Der Arbeitsmarkt hat sich verändert. Qualifizierte Fachkräfte sitzen heute nicht arbeitslos zuhause und warten auf Stellenanzeigen. Im Gegenteil: Die meisten von ihnen sind bereits in einem Job. Sie suchen nicht aktiv – und erscheinen deshalb auch nicht auf klassischen Jobportalen wie Indeed, Jobs.ch oder StepStone.
Genau darin liegt die Herausforderung: Wer die besten Talente gewinnen will, muss sie gezielt ansprechen, umwerben und manchmal sogar abwerben. Doch wie erreicht man sie, wenn sie weder im eigenen Netzwerk sind noch aktiv Inserate durchstöbern?
Die Antwort: auf Social Media. Dort, wo sie abends auf der Couch sitzen, das nächste Video anschauen oder die Beiträge von Freunden durchscrollen.
Warum Jobportale an Grenzen stossen
Jobplattformen haben ihre Berechtigung, doch sie zeigen nur einen Bruchteil des Marktes: jene, die aktiv suchen. Laut Studien sind jedoch rund 70 % der Fachkräfte latent wechselbereit, aber nicht aktiv auf Jobsuche (qureos.com).
Das bedeutet: Die wertvollsten Talente – die mit Erfahrung, Skills und stabilen Jobs – erscheinen dort gar nicht. Arbeitgeber konkurrieren stattdessen um die kleine Gruppe aktiver Suchender. Das treibt die Kosten hoch und senkt die Qualität.
Netzwerke allein reichen nicht mehr
Früher funktionierte Recruiting stark über persönliche Kontakte. Empfehlungen und Netzwerke sind nach wie vor wertvoll, aber sie sind limitiert. Irgendwann sind die Kontakte ausgeschöpft. Fachkräfte ausserhalb des eigenen Umfelds bleiben unsichtbar – obwohl sie vielleicht perfekt passen würden.
Social Media: Talente im Alltag erreichen
Genau hier entfaltet Social Media seine Stärke. Plattformen wie LinkedIn, Instagram, Facebook oder TikTok ermöglichen es, Talente im privaten Kontext zu erreichen:
beim Scrollen auf der Couch,
zwischen zwei Stories von Freunden,
während sie berufliche Beiträge überfliegen,
oder wenn sie spontan ein Video liken.
Hier liegt die Chance: Kandidaten, die nicht aktiv suchen, werden auf attraktive Inhalte oder Stellen aufmerksam. Ein Post oder eine Anzeige kann der erste Impuls sein, der sie ins Nachdenken bringt: „Vielleicht wäre ein Wechsel spannend…“
Passive Talente: die eigentliche Zielgruppe
Passive Talente sind meist erfahrene, qualifizierte Professionals. Sie sind zufrieden im Job, aber oft offen für bessere Perspektiven. Genau diese Gruppe ist entscheidend für nachhaltigen Unternehmenserfolg.
82 % der Unternehmen nutzen Social Media, um passive Kandidaten anzusprechen (insightglobal.com).
72 % der Recruiter setzen LinkedIn gezielt für diese Zielgruppe ein (thesocialshepherd.com).
Das bedeutet: Recruiting ist heute weniger „Warten auf Bewerbungen“ und mehr „gezielt ins Gespräch kommen“.
Kostenvorteil gegenüber Jobportalen
Jobportale sind teuer und überlaufen. Wer dort Sichtbarkeit will, muss tief in die Tasche greifen – vor allem im Wettbewerb mit grossen Konzernen. Social Media dagegen ist budgetflexibel:
Anzeigen können zielgenau geschaltet werden, z. B. nach Branche, Region, Qualifikation.
Das Budget ist frei skalierbar und effizienter, weil man direkt die relevanten Talente erreicht.
Studien zeigen, dass Social-Media-Recruiting im Schnitt bis zu 68 % günstiger ist als klassische Kanäle (withe.co).
Employer Branding als Schlüssel
Social Media ist nicht nur ein Kanal für Stellenanzeigen. Es ist auch eine Bühne für die Arbeitgebermarke. Unternehmen, die Einblicke in ihre Kultur, Werte und Mitarbeitenden geben, sprechen Talente emotional an. Und genau das macht den Unterschied, wenn Fachkräfte abgeworben werden sollen: Sie wechseln nicht nur für ein Gehalt, sondern für eine neue Perspektive.
Fazit
Recruiting muss neu gedacht werden. Jobportale sind überfüllt und teuer, Netzwerke begrenzt. Die besten Fachkräfte sind nicht arbeitslos, sondern bereits angestellt – und müssen gezielt angesprochen werden.
Social Media ermöglicht genau das: Talente dort zu erreichen, wo sie ihre Freizeit verbringen.
Ob beim Scrollen durch LinkedIn, beim Anschauen der nächsten Instagram-Story oder beim abendlichen TikTok-Marathon – Social Media bietet die Chance, den entscheidenden Impuls zu setzen.
Für Unternehmen bedeutet das: Wer weiterhin nur auf klassische Kanäle setzt, verliert den Zugang zu den besten Fachkräften. Wer Social Media nutzt, öffnet die Tür zu genau jenen Talenten, die den Unterschied machen.
Wenn du die besten Fachkräfte erreichen willst, musst du sichtbar sein – nicht nur für jene, die aktiv suchen, sondern gerade für jene, die zufrieden im Job sind und trotzdem offen für Neues.
Lass uns sprechen. Gemeinsam entwickeln wir eine Social-Media-Recruiting-Strategie, die deine Stellenanzeigen nicht im Meer der Jobportale untergehen lässt, sondern direkt dort ankommt, wo deine Talente gerade sind: auf der Couch, im Feed, mitten im Alltag.


