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„Wir müssen nicht digital – wir leben von Mundpropaganda.“

  • Autorenbild: Kasra Rahmani
    Kasra Rahmani
  • 21. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Warum KMUs mit dieser Einstellung in den nächsten 5 Jahren scheitern werden



Viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) sind stolz auf ihre Tradition, ihre Beständigkeit und ihren Ruf in der Region. Sie verlassen sich auf Stammkundschaft und Empfehlungen – und oft hört man den Satz: „Wir brauchen kein digitales Marketing. Unsere Kunden kommen über Mundpropaganda.“

Menschen flüstern sich der Reihe nach etwas ins Ohr
Mundpropaganda

Diese Einstellung mag in den letzten Jahrzehnten funktioniert haben. Doch heute – und erst recht in den kommenden fünf Jahren – ist sie ein gefährlicher Trugschluss.


1. Mundpropaganda ist wichtig – aber nicht mehr ausreichend


Empfehlungen sind seit jeher ein starkes Verkaufsargument. Menschen vertrauen anderen Menschen mehr als jeder Werbeanzeige. Doch die Kanäle, über die diese Empfehlungen stattfinden, haben sich verschoben.

  • Früher: Gespräche am Stammtisch, persönliche Empfehlungen im Freundeskreis.

  • Heute: Online-Bewertungen, Social-Media-Kommentare, geteilte Beiträge auf LinkedIn oder Instagram.

Mundpropaganda ist nicht verschwunden – sie hat sich digitalisiert. Wer glaubt, ohne digitale Präsenz auszukommen, blendet die Realität aus: Empfehlungen entstehen heute in Feeds, in Bewertungsportalen und in WhatsApp-Gruppen – und nicht nur von Angesicht zu Angesicht.


2. Die digitale Sichtbarkeit entscheidet über Vertrauen


Stell dir vor, ein potenzieller Kunde hört eine Empfehlung für dein Unternehmen. Was ist der nächste Schritt?Richtig: Er googelt dich oder sucht dich auf Social Media.

  • Findet er dort eine aktive Präsenz, die Kompetenz und Professionalität ausstrahlt, wird aus der Empfehlung ein Kauf.

  • Findet er nichts oder eine veraltete Website ohne Aktualität, entsteht Zweifel.

Das bedeutet: Selbst klassische Mundpropaganda funktioniert nur dann, wenn sie digital untermauert wird.


3. Die nächsten fünf Jahre: ein Umbruch


Die kommenden Jahre werden durch drei Trends geprägt:

  1. Digital Natives werden Entscheidungsträger.Millennials und Gen Z steigen in Führungs- und Einkaufspositionen auf. Für sie ist digitale Präsenz selbstverständlich. Ein Unternehmen ohne Online-Auftritt wirkt nicht vertrauenswürdig.

  2. Lokale Grenzen verschwinden.Kunden vergleichen nicht mehr nur regional, sondern global. Ein Handwerksbetrieb in Zürich konkurriert online mit Dienstleistern aus Deutschland, Polen oder Spanien.

  3. Algorithmen entscheiden über Sichtbarkeit.Wer nicht digital präsent ist, existiert für viele schlicht nicht. Suchmaschinen, Social Media und Plattformen wie LinkedIn oder TikTok bestimmen, welche Marken sichtbar sind.

Ein KMU, das hier nicht mitzieht, wird unsichtbar – egal wie stark die Mundpropaganda vor Ort einmal war.


4. Kostenfalle für Spätstarter


Viele KMUs beruhigen sich mit Sätzen wie: „Wir haben noch genug Aufträge“ oder „Unsere Kunden empfehlen uns sowieso.“ Doch was passiert, wenn Aufträge plötzlich zurückgehen, weil Wettbewerber digital präsenter sind?

  • Die Kosten, dann schnell Sichtbarkeit aufzubauen, sind deutlich höher.

  • Spätstarter müssen aggressiv in Ads investieren, weil sie keine organische Reichweite haben.

  • Fehlende digitale Erfahrung macht sie abhängig von teuren Agenturen – statt die Kontrolle selbst zu haben.

Wer erst reagiert, wenn es brennt, hat den Kampf gegen digital starke Konkurrenten oft schon verloren.


5. Mundpropaganda braucht digitale Verstärkung


Die Wahrheit ist: Mundpropaganda und digitale Präsenz sind kein Gegensatz – sie bedingen sich gegenseitig.

  • Ein zufriedener Kunde erzählt nicht nur seinem Nachbarn von dir, sondern postet vielleicht ein Foto auf Instagram.

  • Ein begeisterter Geschäftspartner schreibt eine Empfehlung auf LinkedIn.

  • Eine gute Erfahrung landet in einer Google-Rezension, die hunderte andere lesen.

All das ist digitale Mundpropaganda – und sie erreicht ein Vielfaches dessen, was klassische Empfehlungen leisten können.


6. Beispiele aus der Praxis


  • Gastronomie: Ein Restaurant kann noch so gut sein – ohne Google Reviews und Instagram-Content bleibt es für neue Gäste unsichtbar.

  • Handwerk: Ein Schreiner, der nur auf lokale Empfehlungen setzt, verliert gegen Mitbewerber, die ihre Arbeit auf Facebook-Gruppen oder TikTok zeigen.

  • Produzenten: Ein lokaler Lebensmittelhersteller wird von globalen Playern überholt, wenn er seine Community nicht online aufbaut.


Fazit

„Wir brauchen kein digitales Marketing – wir leben von Mundpropaganda.“Dieser Satz mag beruhigend klingen, ist aber ein Rezept für den Untergang.

Die Realität ist: Mundpropaganda funktioniert heute fast ausschliesslich digital. In den nächsten fünf Jahren werden KMUs, die sich dem verweigern, ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Sie werden nicht wahrgenommen, überholt und schliesslich irrelevant.

Wer überleben und wachsen will, muss jetzt handeln: digitale Präsenz aufbauen, Social Media nutzen, Content produzieren und die digitale Mundpropaganda aktiv fördern.


Wenn dein Unternehmen noch auf klassische Empfehlungen setzt und Social Media als „optional“ betrachtet, ist jetzt der Moment umzudenken. Lass uns gemeinsam deine digitale Sichtbarkeit aufbauen, damit Empfehlungen nicht im Nichts verpuffen, sondern online zur neuen Kundschaft führen.

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