Warum Paid Ads nicht immer die Lösung sind
- Kasra Rahmani
- 31. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Viele neue Brands glauben: „Wir schalten Ads, dann kommen Reichweite und Verkäufe von allein.“ Die Realität sieht anders aus. Selbst mit gutem Budget werden Kampagnen oft nicht vollständig ausgespielt, die täglichen Budgets nicht aufgebraucht und die Reichweite bleibt enttäuschend gering.
Warum?

1. Warum Paid Ads bei neuen Marken scheitern können
Online-Plattformen wie Meta oder TikTok wollen ihren Nutzer:innen nur Inhalte zeigen, die relevant sind. Engagement ist dabei ein zentrales Signal. Fehlt dieses Engagement, wird die Anzeige weniger ausgespielt – selbst wenn das Budget hoch ist.
Das bedeutet:
Neue Brands, die niemand kennt, erzeugen zu Beginn wenig Klicks, Likes oder Shares.
Algorithmen erkennen die schwache Performance und stufen die Anzeigen ab.
Die Folge: Das Budget wird nicht mal ausgeschöpft.
Ein gutes Budget ist also kein Garant für Reichweite – ohne Markenstärke bleibt die Kampagne unsichtbar.
2. Das Problem der Giganten im Markt
Noch schwieriger wird es, wenn neue Produktmarken in Märkte mit riesigen Konkurrenten eintreten – sei es Food, Fashion, Kosmetik oder Tech.
Etablierte Player haben Markenvertrauen und Wiedererkennung.
Kunden interagieren mit bekannten Namen schneller, weil sie diese bereits kennen.
Neue Marken dagegen wirken anonym und riskant.
Das Resultat: Der Algorithmus bevorzugt Inhalte der grossen Marken, weil sie automatisch mehr Engagement auslösen. Neue Brands müssen dagegen doppelt kämpfen – nicht nur um Sichtbarkeit, sondern auch um Relevanz.
3. Warum zuerst Community und Profilaufbau entscheidend sind
Bevor Paid Ads effizient wirken, muss eine neue Brand ein Fundament haben. Dieses Fundament besteht aus:
Starkem Profil: Eine klare Positionierung, authentische Botschaften und ein konsistenter visueller Auftritt.
Content mit Mehrwert: Organische Posts, die informieren, inspirieren oder unterhalten.
Community-Building: Interaktion mit ersten Follower:innen, Testimonials, Social Proof.
Engagement auf organischer Ebene ist das Signal, das Paid Ads später verstärkt. Ohne dieses Fundament wird jede Ad-Kampagne teuer und ineffizient.
4. Compound Marketing als Alternative
Anstatt sofort alles auf Paid Ads zu setzen, lohnt sich ein Compound Marketing Ansatz. Das bedeutet: mehrere Bausteine, die zusammen ein starkes Ganzes ergeben.
Organische Reichweite: Kontinuierliche Posts, die die Marke bekannt machen.
User Generated Content (UGC): Inhalte, die von echten Nutzer:innen erstellt werden, sind authentisch und vertrauenswürdig.
Influencer-Kooperationen: Mikro-Influencer können Zielgruppen gezielt ansprechen und Vertrauen aufbauen.
Paid Ads erst später: Wenn die Marke erste Relevanz und Engagement aufgebaut hat, können Ads sinnvoll skalieren.
Compound Marketing sorgt dafür, dass Marken nicht von einem einzigen Kanal abhängig sind, sondern ihre Wirkung vervielfachen.
5. User Generated Content als Schlüssel
UGC ist heute einer der wichtigsten Faktoren für neue Brands. Warum? Weil Konsumenten Inhalten von anderen Konsumenten mehr vertrauen als klassischer Werbung.
Laut Nielsen vertrauen 92 % der Verbraucher Empfehlungen von anderen Menschen stärker als Markenbotschaften.
Plattformen wie TikTok oder Instagram pushen Inhalte, die authentisch wirken – UGC erfüllt dieses Kriterium perfekt.
Für neue Brands bedeutet das:Anstatt sofort auf Hochglanz-Ads zu setzen, ist es effektiver, echte Stimmen sprechen zu lassen. Kunden, die ihre Erfahrungen teilen, bauen Vertrauen schneller auf als jede klassische Anzeige.
6. Paid Ads sind ein Verstärker – kein Startpunkt
Wichtig ist, Paid Ads richtig einzuordnen. Sie sind ein Verstärker, kein Startpunkt.
Wenn die Marke schon Engagement, Storytelling und Sichtbarkeit hat, wirken Ads wie ein Multiplikator.
Fehlt dieses Fundament, laufen Ads ins Leere.
Neue Brands sollten deshalb zuerst investieren in:
Markenaufbau
Storytelling
Community
Content
Danach erst Paid Ads nutzen, um die Wirkung zu skalieren.
Fazit
Paid Ads sind mächtig – aber nur, wenn die Basis stimmt. Neue Brands scheitern oft nicht am Budget, sondern an mangelnder Relevanz. Ohne Community, ohne Content und ohne erste Markenbekanntheit werden Ads als irrelevant eingestuft und kaum ausgespielt.
Die Lösung:Setze auf Compound Marketing. Baue zuerst dein Profil, deine Community und dein Vertrauen auf. Nutze UGC und organische Reichweite, um deine Marke sichtbar zu machen. Und starte erst dann mit Paid Ads – als Verstärker für das, was du bereits aufgebaut hast.
So machst du nicht nur Reichweite, sondern auch Umsatz nachhaltig planbar.
Wenn du gerade mit deiner Brand in einen hart umkämpften Markt einsteigst, verschwende dein Budget nicht mit wirkungslosen Ads. Lass uns gemeinsam eine Strategie entwickeln, die zuerst dein Fundament stärkt – damit Paid Ads später wirklich Wirkung entfalten.


