Die grössten Fehler beim Social-Media-Einsatz im Business – und wie du sie vermeidest
- Kasra Rahmani
- 3. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

Social Media kann ein kraftvolles Werkzeug sein – oder ein schwarzes Loch für Zeit und Energie. Der Unterschied liegt im Wie. Viele Selbstständige und KMUs unterschätzen die strategischen Hebel, die hinter einem erfolgreichen Auftritt stehen. Sie posten sporadisch, setzen auf Bauchgefühl oder kopieren, was andere tun – ohne zu hinterfragen, ob es zur eigenen Zielgruppe passt. In diesem Beitrag zeige ich dir die häufigsten Fehler beim Einsatz von Social Media im Business-Kontext – und vor allem, wie du sie besser machst.
1. ❌ Fehlende Strategie: Wer ohne Ziel startet, landet im Nirgendwo
Viele Unternehmen beginnen damit, „einfach mal zu posten“. Das Problem: Ohne übergeordnete Strategie weiss niemand, wofür man eigentlich Content erstellt – und für wen.
Was du stattdessen brauchst:
Ein klares Ziel (z. B. mehr Sichtbarkeit, gezielte Leadgenerierung, Expertenstatus)
Eine definierte Zielgruppe
Ein übergreifendes Messaging, das sich durch alle Posts zieht
Ein redaktioneller Plan
Beispiel aus der Praxis: Ein Coaching-Unternehmen wollte seine Instagram-Reichweite erhöhen, postete aber vor allem Zitate und hübsche Sprüche. Erst als wir gemeinsam eine Strategie erarbeiteten, bei der jede Woche ein konkretes Problem aus der Zielgruppe gelöst wurde, wuchs die Interaktion – und vor allem auch die Zahl der Anfragen.
2. ❌ Inhalte ohne Relevanz: Ego-Content statt Kundenfokus
Einer der häufigsten Fehler: Inhalte, die aus Unternehmenssicht spannend sind – aber niemanden ausserhalb interessieren. Die neue Kaffeemaschine im Büro, das fünfte Foto vom Messestand oder ein „Happy Monday“-Zitat werden selten jemandem helfen.
Was du stattdessen brauchst:
Inhalte, die ein echtes Problem deiner Zielgruppe adressieren
Praxisnahe Tipps, Tools oder Checklisten
Klarer Bezug zu den Herausforderungen deiner Kund:innen
Tipp:Stell dir vor, dein Post ist eine Mini-Lösung für ein echtes Problem. Wenn du diesen Mehrwert nicht in einem Satz formulieren kannst, ist der Post wahrscheinlich zu schwach.
3. ❌ Zu wenig Konsistenz: Wer nur bei Zeit und Laune postet, verschenkt Potenzial
Der Algorithmus liebt Konstanz – und deine Community auch. Wenn du nur alle paar Wochen ein Lebenszeichen sendest, wirkst du unzuverlässig.
Was du stattdessen brauchst:
Einen realistischen Posting-Rhythmus (z. B. 3x pro Woche)
Wiederkehrende Formate (z. B. „Tipp der Woche“, „Kundenfrage“, „Behind the Scenes“)
Planungstools oder ein Posting-Service, wenn dir die Zeit fehlt
Zahl, die überzeugt: Laut HubSpot generieren Marken, die mindestens 3x pro Woche posten, bis zu 3x mehr Engagement als unregelmässige Accounts.
4. ❌ Kein klarer Call-to-Action: Wenn du nicht sagst, was du willst, passiert auch nichts
Viele Beiträge enden abrupt – ohne Hinweis, was der oder die Leser:in als nächstes tun soll. Social Media ist kein Tagebuch, sondern ein Dialoginstrument.
Was du stattdessen brauchst:
Klare, einfache CTAs wie:– „Was ist deine grösste Herausforderung in diesem Bereich?“– „Klick auf den Link in der Bio für mehr Infos.“– „Schreib mir das Wort Workshop, wenn du mehr erfahren willst.“
Praxis-Beispiel: Ein LinkedIn-Post über ein Leadership-Training brachte erst dann Anfragen, als der CTA konkret formuliert wurde: „Wenn du Führung neu denken willst, buch dir hier dein unverbindliches Erstgespräch.“
5. ❌ Plattformverwechslung: Was auf TikTok funktioniert, passt nicht 1:1 auf LinkedIn
Plattformen haben unterschiedliche Kulturen, Zielgruppen und Erwartungshaltungen. Ein unterhaltsames Reel kann auf Instagram viral gehen – wird aber auf LinkedIn untergehen, wenn es zu flapsig ist.
Was du stattdessen brauchst:
Inhalte an die jeweilige Plattform anpassen
Tonalität und Optik unterscheiden (z. B. seriöser auf LinkedIn, lockerer auf Instagram)
Nicht alles 1:1 crossposten – sondern anpassen
Tipp: Du kannst dasselbe Thema auf mehreren Plattformen behandeln – aber passe das Wording, das Bildmaterial und den CTA jeweils an.
6. ❌ Versteckte Verkaufsabsicht: Wer nur „verkauft“, verliert Vertrauen
Plumpe Werbung schreckt ab. Gerade im Coaching-, Beratungs- und B2B-Bereich wollen Menschen zuerst Vertrauen aufbauen, bevor sie kaufen. Wer jeden Beitrag mit „Jetzt buchen!“ beendet, wirkt wie ein Marktschreier.
Was du stattdessen brauchst:
Storytelling: Teile Kundengeschichten, Learnings oder eigene Aha-Momente
Soft-Selling: Zeige, was du kannst, ohne es ständig zu betonen
Community-Building: Interagiere mit anderen, stelle Fragen, sei präsent
Beispiel: Ein Coach, der regelmässig echte Kundenfragen aufgreift und beantwortet (z. B. in einem Reel), positioniert sich ganz automatisch als Expert:in – ohne sich selbst loben zu müssen.
7. ❌ Unterschätzter Nutzen von Video & Persönlichkeitsbezug
Noch immer haben viele Business-Accounts kein einziges Video mit eigener Stimme oder Gesicht. Dabei ist genau das der Schlüssel zur Verbindung. Menschen folgen Menschen, nicht Logos.
Was du stattdessen brauchst:
Authentische Reels oder Stories mit deinem Gesicht
Persönliche Erfahrungen oder Fehler, die du teilst
Ein Gefühl für Nähe – nicht Hochglanz
Zahl zum Nachdenken:
Laut Wyzowl Video Marketing Report 2024 geben 96 % der Befragten an, dass sie sich durch ein erklärendes Video besser über ein Produkt oder eine Dienstleistung informiert fühlen.
Fazit: Content, der nicht konvertiert, ist verschwendete Zeit
Social Media kann für dich arbeiten – oder dich beschäftigen. Wenn du es richtig angehst, wird aus deinem Kanal eine Quelle für Vertrauen, Reichweite und letztlich auch Kunden.Wenn du die genannten Fehler vermeidest und gezielt mit Strategie, Relevanz und Persönlichkeit arbeitest, wirst du nicht nur gesehen – du wirst auch gehört und gebucht.
Bonus-Tipp: Hol dir Unterstützung, bevor du ausbrennst
Wenn du keine Zeit hast, all das selbst zu managen, lohnt sich ein Blick auf externe Services. Ob mit einem Coach, einem Posting-Service oder einem Content-Plan – du musst nicht alles alleine machen.
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