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„Dummheit“ steht bei vielen KMU an erster Stelle

  • Autorenbild: Kasra Rahmani
    Kasra Rahmani
  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Es klingt hart, aber es ist die Realität: In vielen KMUs ist nicht Mut, Innovation oder Weitblick der erste Impuls, sondern „Dummheit“. Nicht im Sinne fehlender Intelligenz, sondern im Sinne einer Haltung, die bewusst falsche Entscheidungen trifft, obwohl bessere Alternativen existieren.

Illustration eines Mannes, der sich einen Zahn zieht
KMUs ziehen sich die selbst die Zähne

Der Gedanke „Wir machen das selber“ scheint zur Standardlösung geworden zu sein – unabhängig von Kompetenz, Erfahrung oder Risiko.

Dabei würde niemand im Alltag so handeln.Wenn man Zahnschmerzen hat, nimmt man ja auch nicht sofort die Zange in die Hand.Bei einem Wasserschaden reisst man nicht eigenhändig die Wand auf.Und wenn ein Baby krank ist, spielt man nicht plötzlich Kinderarzt, Hebamme oder Intensivpfleger.

Warum?Weil wir wissen, dass die Wahrscheinlichkeit für schlechte Ergebnisse extrem hoch wäre.Nur seltsamerweise vergessen manche KMUs genau diesen gesunden Menschenverstand, sobald es um Marketing, Digitalisierung, Strategie, Recruiting oder Social Media geht.



1. Der Reflex: „Wir machen das selber. Wird schon irgendwie klappen.“


Nicht wenige KMUs handeln nach dem Motto: „Teuer, unnötig, kriegen wir selbst hin.“

Die Folge:

  • Webseiten werden selbst gebastelt.

  • Marketing macht jemand „nebenbei“.

  • Social Media wird an Lernende oder Praktikanten delegiert.

  • Recruiting übernimmt jemand ohne Erfahrung.

  • Digitalisierung wird aufgeschoben, weil man „keine Zeit“ hat.

Das Ergebnis ist meistens vorhersehbar: mittelmässig, ineffizient, unprofessionell.

Und trotzdem wird dieses Muster wiederholt. Warum? Weil es kurzfristig billig erscheint – langfristig aber extrem teuer wird.


2. Experten existieren aus einem Grund


Niemand würde auf die Idee kommen, sich selbst die Zähne zu ziehen, weil man „ein YouTube-Video gesehen hat“. Doch genau diese Logik wenden KMUs im Business-Bereich an: „Wir haben ein Tutorial gesehen, das schaffen wir auch.“

Experten existieren aus einem Grund: Weil Fachwissen, Erfahrung und ein professionelles Umfeld bessere Ergebnisse erzeugen als Improvisation und Hoffnung.

Ein Wasserschaden wird schlimmer, wenn ein Laie die Wand aufreisst. Ein Zahn wird nicht besser, wenn man ihn selbst zieht. Ein Unternehmen wird nicht erfolgreicher, wenn man kritische Aufgaben an Menschen delegiert, die nicht dafür qualifiziert sind.


3. Die gefährliche Gleichung: Sparen = Erfolgreich


Viele KMUs glauben, Erfolg entstehe dadurch, dass man Kosten minimiert. Die Wahrheit ist: Erfolg entsteht durch Kompetenz, Qualität und konsequente Umsetzung.

Wer glaubt, durch Einsparungen Innovation ersetzen zu können, verwechselt Sparsamkeit mit Strategie.

  • Keine Investition in Marketing führt zu Unsichtbarkeit.

  • Keine Investition in Digitalisierung führt zu Rückstand.

  • Kein professionelles Recruiting führt zu Personalmangel.

  • Kein Social Media führt zu Relevanzverlust.

Es ist nicht das Sparen, das Unternehmen rettet – es ist das richtige Investieren.


4. Die Folgen sind überall sichtbar


Viele KMUs wiederholen dieselben Fehler:


a) Wachstum bleibt aus

Man kann keine neuen Kunden gewinnen, wenn man nicht sichtbar ist. Wer Social Media ignoriert, wird ignoriert.


b) Fachkräfte bleiben aus

Ohne moderne Prozesse, ohne digitales Auftreten und ohne professionelle Employer Brand gewinnt man keine Talente.


c) Prozesse stagnieren

Unternehmen, die nicht digitalisieren, werden ineffizient.Die Konkurrenz arbeitet sneller, günstiger, besser.


d) Die nächste Generation wendet sich ab

Digital Natives wählen Arbeitgeber und Anbieter nach Onlinebild aus. Wer dort nicht überzeugt, verliert.


5. „Dummheit“ ist eine Entscheidung


„Dummheit“ bedeutet in diesem Kontext: Man weiss, dass etwas notwendig wäre, entscheidet sich aber bewusst dagegen.

Es ist nicht fehlendes Wissen, sondern fehlender Wille. Nicht Unfähigkeit, sondern Uneinsichtigkeit. Nicht Kostenbewusstsein, sondern Verweigerungshaltung.

Und genau diese Haltung wird viele KMUs in den nächsten Jahren teuer zu stehen kommen. Denn während sie selbst „abwarten“, entwickeln sich Märkte, Kunden und Technologien weiter.


6. Die Lösung: Weniger Ego, mehr Professionalität


KMUs brauchen kein Millionenbudget.Sie brauchen Entscheidungskraft und die Bereitschaft, echte Profis zu engagieren.

Wer wachsen will, muss investieren in:

  • Personen mit Expertise,

  • Prozesse mit Struktur,

  • Marketing mit Strategie,

  • Technologien, die wirklich Zeit sparen,

  • und Content, der die Marke sichtbar macht.

Das ist kein Risiko – das ist unternehmerische Verantwortung.


Fazit


Viele KMUs scheitern nicht an Konkurrenz, Digitalisierung oder Marktveränderungen.Sie scheitern an sich selbst. Genauer: an der Überzeugung, dass sie alles selbst besser, günstiger und schneller machen können.

Doch Erfolg ist kein Zufall und keine Do-it-yourself-Aktion.

Er entsteht, wenn man weiss, wann man Loslassen muss – und wann man Profis ins Boot holt.

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